Michael Pitz-Grewenig

BREMERHAVEN: Parabel der Vergänglichkeit

Das Stadttheater Bremerhaven überzeugt mit Strauss’ „Rosenkavalier“

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 9/2024 , Seite 49

In einem Brief aus dem Jahr 1910 stöhnte Richard Strauss: „Meine Frau befiehlt: Rosenkavalier. Also Rosenkavalier! der Teufel hol ihn!“ Aber all das war wohl eher eine Koketterie von Strauss. Diese schwermütigen Erinnerungen und Reflexionen über die Vergänglichkeit alles Irdischen wurden zu einem der erfolgreichsten Bühnenwerke.
Im Rosenkavalier prallen Eleganz, Behäbigkeit, vornehme und vulgäre Milieus krass auf­einander, gleichlaufend gehen Melancholie, Komik und Tragik, Eros und Sex bei aller wienerischen Holdseligkeit eine konfliktgeladene Koalition ein, die von den schwermütigen Erinnerungen der Marschallin überschattet wird. Dass ein Hauptthema dieser „Komödie für Musik“ die Zeit ist, gehört zu den Allgemeinplätzen, genauso wie der damit verbundene Vanitasgedanke.

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