Michael Pitz-Grewenig
BREMERHAVEN: Parabel der Vergänglichkeit
Das Stadttheater Bremerhaven überzeugt mit Strauss’ „Rosenkavalier“
In einem Brief aus dem Jahr 1910 stöhnte Richard Strauss: „Meine Frau befiehlt: Rosenkavalier. Also Rosenkavalier! der Teufel hol ihn!“ Aber all das war wohl eher eine Koketterie von Strauss. Diese schwermütigen Erinnerungen und Reflexionen über die Vergänglichkeit alles Irdischen wurden zu einem der erfolgreichsten Bühnenwerke.
Im Rosenkavalier prallen Eleganz, Behäbigkeit, vornehme und vulgäre Milieus krass aufeinander, gleichlaufend gehen Melancholie, Komik und Tragik, Eros und Sex bei aller wienerischen Holdseligkeit eine konfliktgeladene Koalition ein, die von den schwermütigen Erinnerungen der Marschallin überschattet wird. Dass ein Hauptthema dieser „Komödie für Musik“ die Zeit ist, gehört zu den Allgemeinplätzen, genauso wie der damit verbundene Vanitasgedanke.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 9/2024.