Jenne, Michael
Aller guten Dinge sind leider nur drei
Musikgymnasien in Weimar, Dresden und Berlin
Zum positiven Erbe der DDR für das Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland zählt der Typus der Spezialschule für Musik, der nach der Wende in lediglich drei Exemplaren zum Musikgymnasium mutierte. Vorläufer der Spezialschulen waren Kinderklassen an Musikhochschulen gewesen, deren Ursprünge als Musik- oder Orchesterschulen teilweise bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Musikalisch besonders begabte Kinder und Jugendliche wurden in den Spezialschulen gezielt auf ein instrumentales Musikstudium vorbereitet; in der DDR war mit dessen Abschluss dann eine Stelle im Orchester gesichert, die den Absolventen für die ersten Jahre freilich zugewiesen wurde. Nach wie vor handelt es sich bei den drei gleich strukturierten Musikgymnasien in den ostdeutschen Ländern um Internatsschulen (wenn auch zu unterschiedlichen Anteilen), die inzwischen von Klasse 5 bis zum Abitur führen, wobei die Aufnahme nach bestandener Prüfung auch in höheren Klassen erfolgen kann.