Dieter David Scholz
INNSBRUCK: Monotonie
Antonio Caldaras vergessene „Ifigenia in Aulide“ bei den Innsbrucker Festwochen
Die diesjährigen Innsbrucker Festwochen standen unter dem Motto „Wer hält die Fäden in der Hand?“ Exemplarisch wurde deshalb zum Auftakt Antonio Caldaras Oper Ifigenia in Aulide ausgegraben. Der heute fast vergessene Venezianer Antonio Caldara war ein zu Lebzeiten geschätzter Komponist. Ab 1716 war er hochdotierter Kapellmeister am Kaiserhof Karls des Vierten in Wien – wo er bis zu seinem Tod 1736 blieb und mehr als 80 Opern hinterließ. Antonio Caldara hat mit seiner Erstvertonung der von Apostolo Zeno – nach dem gleichnamigen Drama von Euripides – gedichteten Ifigenia in Aulide bereits seine siebte explizit für den Kaiserhof komponierte Oper geschrieben. Sie wurde 1718 ebendort uraufgeführt. Der Stoff von Ifigenia in Aulide wurde von vielen Komponisten vertont. Es gibt Versionen des Mythos um den Trojanischen Krieg, in denen Iphigenie entweder geopfert wird (um die Götter gnädig zu stimmen und Agamemnon die Überfahrt nach Troja zu ermöglichen) oder von Artemis/Diana gerettet und nach Tauris gebracht wird, wo sie Priesterin wird.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 11/2025.

