WERNIGERODE: Wanderung zwischen den Welten

Die Kritik jubelt seit mehreren Jahren, dass die Gruppe Spark (= Funke) ihren Namen zu Recht trägt. Was beim Konzert des Quintetts überspringt, gleicht eher einem Flammenwerfer. So erlebt das Publikum im Wernigeröder Konzerthaus Liebfrauen eine Wanderung zwischen ganz unterschiedlichen musikalischen Welten. Dabei verschwimmen E- und U-Musik, alt und neu. Bei seinem 6. Sinfoniekonzert der Saison spielt sich das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode von Henry Purcell (Dido und Aeneas: Suite für Streicher) über Antonio Vivaldi (Konzert für Sopranino-Blockflöte und Orchester) und das Brandenburgische Konzert Nr. 3 von Johann Sebastian Bach zum Konzerthöhepunkt: die Suite für zwei Blockflöten, Violine, Violoncello, Klavier, Schlagwerk und Kammerorchester, die deren Komponist Chiel Meijering Kiss of Fire nennt. So erlebt das vor einem Jahr eingeweihte Konzert- haus, das aus einer ungenutzten Kirche entstand, einen explosiven Klangcocktail, den Besucher eher bei Klassikrock-Bands wie Jethro Tull verorten, und minutenlangen Applaus für diese Neudefinition klassischer Musik.

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