Andreas Hauff

KOBLENZ: Fortuna über dem Rhein

Packender Saison-Ausklang des Theaters Koblenz mit „Carmina Burana“ und „Pagliacci“ auf der Festung Ehrenbreitstein

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 10/2024 , Seite 59

Was verbindet Carl Orffs Carmina Burana, die archaisierende szenische Kantate, mit Ruggiero Leoncavallos Pagliacci, dem veristischen Opernkrimi – außer ihrer Popularität beim Publikum? In diesem Fall der Aufführungsort. Die letzte Saisonpremiere des Theaters Koblenz findet traditionell auf dem Ehrenbreitstein statt, dem Gelände der gewaltigen, bald 200 Jahre alten Festung am rechten Rheinufer. In der rheinabgewandten Read more about KOBLENZ: Fortuna über dem Rhein[…]

Lutz Lesle

HAMBURG: Näher zur Dir, mein Gott

Olivier Messiaens franziskanische Szenen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg weihten die Elbphilharmonie

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 10/2024 , Seite 58

Corona-bedingt um vier Jahre verspätet, gipfelte das vorletzte Amtsjahr des Hamburgischen Generalmusikdirektors Kent Nagano und des regieführenden Opernintendanten Georges Delnon in dem gemeinsamen „Projekt“ einer Aufführung von Olivier Messiaens geistlicher Oper Saint François d’Assise in der Elbphilharmonie. Von Rolf Liebermann, dem damaligen Direktor der Pariser Oper, angeregt und gefördert, hatte Messiaen in den Jahren 1975-83 Read more about HAMBURG: Näher zur Dir, mein Gott[…]

Thomas Janssen

LÜNEBURG: Glücksversprechende Hymnen

Das Lüneburger Theater sucht mit der „West Side Story“ nach dem Glück

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 10/2024 , Seite 57

„Tony: I’m not ‚one of them‘. Maria: You are; but to me, you are not.“ Mit zwei Sätzen insistiert ein junges Paar auf seinem Recht auf Glück. Glück ist privat und kein wie immer definiertes Kollektiv hat das Recht, sich einzumischen. Es ist wohl der zentrale Moment in Leonard Bernsteins West Side Story. Und so Read more about LÜNEBURG: Glücksversprechende Hymnen[…]

Jens Daniel Schubert

DRESDEN: Heutiges Musiktheater, Tanz und bewegende Performance

In der Dresdner Staatsoperette kombiniert man Stepptanz und Ballettoper, ­eigenes Ensemble und freie Company, Weill und eine Uraufführung

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 10/2024 , Seite 56

Die sieben Todsünden von Bertolt Brecht und Kurt Weill sind ein Klassiker, dennoch sieht man das „satirische Ballett mit Gesang“ nur selten auf der Bühne. Die Staatsoperette Dresden mit dem Musical-Spezialisten Jörn-Felix Alt am Regiepult sowie Sophie Berner und Jasmin Eberl in den Rollen von Anna I und II hat es jetzt tatsächlich szenisch realisiert. Read more about DRESDEN: Heutiges Musiktheater, Tanz und bewegende Performance[…]

Georg Rudiger

FREIBURG: Kein Entrinnen

Poul Ruders „The Handmaid’s Tale“ in der deutschen Erstaufführung

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 10/2024 , Seite 55

Eine fundamentalistische Gesellschaft, in der nur Männer das Sagen haben und Frauen als Gebärmaschinen gehalten werden? In der eine Vergewaltigung System hat und auf Ehebruch die Todesstrafe steht? In ihrem Erfolgsroman The Handmaid’s Tale (Der Report der Magd) entwarf die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood im Jahr 1985 eine auch aus aktueller Sicht schwer erträgliche Dystopie, Read more about FREIBURG: Kein Entrinnen[…]

Antje Rößler

BERLIN: Kleinbürger in Großaufnahme

In Marc-André Dalbavies „Melancholie des Widerstands“ wird an der Staatsoper Berlin Musiktheater zum Filmtheater

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 10/2024 , Seite 54

Am selben Abend, als in Frankreich die Rechten die erste Runde der Parlamentswahlen gewannen, wurde an der Berliner Staatsoper ein Stück uraufgeführt, das den Weg in eine autoritäre Gesellschaft nachzeichnet. Aus Frankreich stammt auch der Komponist Marc-André Dalbavi. Doch die Handlung, die auf dem 1989 erschienenen ungarischen Roman Melancholie des Widerstands von László Krasznahorkai basiert, Read more about BERLIN: Kleinbürger in Großaufnahme[…]

Uwe Kraus

SONDERSHAUSEN: Amor kann es richten

Glucks open air dargebotene „Orpheus und Eurydike“ mit dem Loh-Orchester

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 10/2024 , Seite 53

Knallig orange Nerf Gun statt Flitzebogen, Prada statt Tunika. Der Nordhäuser Intendant Daniel Klajner machte 2019 Christoph Willibald Glucks Klassiker Orpheus und Eurydike zu einer humorvollen Familienoper, die auch 2024 so recht auf die Theaterwiese am Schloss von Sondershausen passt. Die Sicht des Regisseurs auf Glucks Oper, die dem meistvertonten Stoff der Musikgeschichte folgt, in Read more about SONDERSHAUSEN: Amor kann es richten[…]

Sven Scherz-Schade

MANNHEIM: Existenzialistisch belanglos

Uraufführung der Kammeroper „Der Fremde“ nach dem Roman von ­Albert Camus

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 10/2024 , Seite 52

Die Streicher lassen schon ihren Klangteppich hören, als das Publikum den Saal betritt und sich setzt. Links und rechts der Bühne im Studio Werkhaus des Nationaltheaters Mannheim ist das Orchester positioniert. Mittendrin, seinen Rücken dem Publikum zugewandt, dirigiert Pierre-Alain Monot. Das macht er zumeist mit deutlich schwingenden Händen, auf dass alle wissen, wo die „Eins“ Read more about MANNHEIM: Existenzialistisch belanglos[…]

Lars-Erik Gerth

FRANKFURT/MAIN: Hass und Rache sind stärker

Frankfurter Neuproduktion unterstreicht die beklemmende Aktualität von Jacques Fromental Halévys Oper „La juive“

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 10/2024 , Seite 51

Als die Oper Frankfurt ihren Spielplan für die Saison 2023/24 erstellte, konnte niemand ahnen, dass in Folge des Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober 2023 antisemitische Vorfälle auch in Deutschland wieder deutlich zunehmen würden. Doch jetzt besitzt der Stoff der 1835 uraufgeführten La Juive eine beklemmende Aktualität, die von der Frankfurter Premiere nachhaltig unterstrichen wurde. Read more about FRANKFURT/MAIN: Hass und Rache sind stärker[…]

Jürgen Kanold

ULM: Starker Vierer-Krimi

Lessons in „Love and Violence“ von George Benjamin am Theater Ulm

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 10/2024 , Seite 50

Eine monströse goldene Krone beherrscht die Szenerie über einem runden, weiß bezogenen Tisch. Unheilverkündend. Diese Krone kann auch ein Gefängnis sein, ein Magnet des Bösen und eine Hinrichtungsstätte. Und am Ende hängt unter ihr, blutend, der gefolterte Mortimer, der Gegenspieler des ebenfalls getöteten Königs. Jetzt ist die nächste Generation dran, der Sohn, der Thronfolger: Weiter Read more about ULM: Starker Vierer-Krimi[…]

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