Chöre und Orchester sitzen zwar grundsätzlich im selben Boot, wenn es gilt, sich auf dem Klassikmarkt zu positionieren. Dennoch gibt es kleine, aber feine Unterschiede, was Zielgruppen, Programmgestaltung, aber auch die künstlerische Mitbestimmung der Sängerinnen und Sänger betrifft.
Auch in Rundfunkchören macht sich der demografische Faktor bemerkbar: Deutschland wird älter. Wie sieht es mit dem Ruhestand aus? Was wird, wenn die “Rente mit 67” kommt? Sind Sängerinnen und Sänger gleichmaßen fit, bis das Renteneinstiegsalter naht? Beim SWR hat man sich tarifrechtlich schon gewappnet und “Zeitwertkonten” eingeführt.
Dass Internet und Social Media auch im Klassikgeschäft immer wichtiger werden, hat sich inzwischen herumgesprochen. Mit den neuen Medien lässt sich die Aufmerksamkeit für die eigenen Angebote steigern und unterschiedliche Gesellschafts- und Altersgruppen gezielt ansprechen. Allerdings sind die Maßnahmen der deutschen Rundfunkchöre insgesamt ausbaufähig, was auch an den Rundfunkanstalten liegt.
Das Berufsbild eines Rundfunkchorsängers ist in der deutschen Hochschullandschaft kaum präsent. Das schafft nicht nur Nachteile für junge Sänger, sondern auch für die Ensembles.
Chordirigenten brauchen maßgeschneiderte Studiengänge. Doch längst nicht alles wird in der Ausbildung abgedeckt. Förderprogramme für den Spitzennachwuchs sensibilisieren für das, was Musikhochschulen verbessern können und müssen.
Im Herbst 2010 war das Singapore Symphony Orchestra auf Tournee in Europa und wurde von der Kritik allgemein gelobt. Nun denkt man vor Ort darüber nach, wie man dauerhaft in die Champions League der international renommierten Orchester aufsteigen kann.
