Lesle, Lutz

Im Stil der Zeit arbeiten

Ein Porträt der Orchesterlandschaft Estlands, Lettlands und Litauens, fünfzehn Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 11/2005 , Seite 17

In Sowjetrussland führten die Musen, sofern sie die Doktrinen der Partei beherzigten oder die Kunst der Verhüllung beherrschten, ein sorgloses Leben. Um auf gute Gedanken zu kommen, konnten sich Komponisten in naturnahe Refugien zurückziehen, die ihr Verband zu diesem Zweck unterhielt. Die Kulturministerien der Unionsrepubliken kauften etliche Partituren, der Staatsverlag druckte einige. Der Komponistenverband vermittelte Aufführungen, arrangierte ganze “Autorkonzerte”. Niemand fragte, woher das Geld kam und ob die Musik Anklang fand. Mit dem Zusammenbruch Sowjetunion zerriss das sozialistische Sicherheitsnetz der “Kulturschaffenden”. Plötzlich waren die Künstler auf sich gestellt. Mühsam mussten sie lernen, ihre Kunst selbst zu Markte zu tragen und sich im freien Wettbewerb zu behaupten, um nicht unter die Verlierer zu geraten.

Koch, Rüdiger

“Funkisches” Singen

Rundfunkchor-Entwicklung vor 1945

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 07-08/2005 , Seite 25

Weder die Musikwissenschaft noch die Rundfunkforschung haben bisher die Entwicklung des Rundfunk-Chorwesens in Deutschland untersucht. So konnte der Eindruck entstehen, die Rundfunkchöre seien eine Schöpfung der Nachkriegszeit. Erkenntnissplitter finden sich nur in Spezialabhandlungen über die Programmgeschichte (1) und die Wirtschaftsgeschichte (2) des deutschen Rundfunks sowie in zeitgenössischen Almanachen. Seit Mitte der 90er Jahre hat in den Rundfunkchören Berlin (3) und Leipzig (4) eine Beschäftigung mit den geschichtlichen Wurzeln begonnen. Eine Zusammenfassung aller Ergebnisse ermöglicht es, die Grundlinien der Rundfunkchor-Entwicklung darzustellen.

Blankenburg, Elke Mascha

Dirigentinnen gestern und heute

Der vernachlässigte Anteil im Musikbetrieb

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 05/2005 , Seite 15

Eine Frau am Dirigentenpult – was in Konzert- und Opernkritiken auch heute noch als etwas Besonderes hervorgehoben wird, hat in Wirklichkeit schon eine lange Tradition. Elke Mascha Blankenburg gibt einen historischen Überblick.

Corvin, Matthias

Ein Italiener in Madrid

Zum 200. Todestag von Luigi Boccherini

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 05/2005 , Seite 30

Jeder kennt diese Melodie: Die gedämpfte Violine spielt ein liebliches Thema über sanften Pizzicati der Streicher. Es handelt sich um den dritten Satz eines E-Dur-Streichquartetts, der als “das Menuett” weltberühmt wurde. Doch der Komponist Luigi Boccherini, der hinter diesen Noten steht, hat noch wesentlich mehr zu bieten. Neben bedeutender Kammermusik hinterließ er auch Vokalwerke und etliche Orchestermusik. Vor 200 Jahren verstarb der Italiener in Madrid. Eine Würdigung von Matthias Corvin.

Laugwitz, Burkhard

Das musikalische Gedächtnis der Nation: Das Deutsche Musikarchiv in Berlin

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 03/2005 , Seite 26

Es ist ein Haus voller Musik. Eine unerschöpfliche Fundgrube für Musik- und Schallplattenexperten, für Musikhistoriker und -liebhaber, ein wahres Paradies für Freunde der Musik aller Arten: das Deutsche Musikarchiv in Berlin. Hier lagert nicht nur das, was seit den 70er Jahren, dem Zeitpunkt der Archivgründung, auf Notenpapier gedruckt wurde oder auf Tonträger erschienen ist, sondern auch etliches von dem, was seit der Erfindung der Tonaufzeichnung, in Klavierrollen gestanzt, auf Phonographen-Walzen verewigt oder auf Tonträger gepresst worden ist.

Ruzicka, Peter

Die eigene Art ist des Menschen Dämon

Gedanken zur heutigen Mahler-Rezeption

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 12/2004 , Seite 30

Nicht zu allen Zeiten war die Musik Gustav Mahlers solchermaßen wertgeschätzt wie heute. Die Veränderung in der Mahler-Rezeption führte nicht nur zu einer Veränderung des Konzert-Repertoires und der musikalischen Interpretationskunst, sondern eröffnete auch einen tieferen Blick auf das Werk von Komponisten vor und nach Mahler.

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