Als im Frühjahr 2013 freischaffende Sänger und Musiker prekäre Arbeitsverhältnisse und Dumping-Gagen im Kunstbetrieb anprangerten, war dies die Geburt von “Art but fair”. Mittlerweile hat die Initiative Vereine im gesamten deutschen Sprachraum gegründet. Inzwischen gab es auch ein erstes Treffen mit Verbänden und Gewerkschaften, darunter mit der Deutschen Orchestervereinigung (DOV).

Nach einer Beschreibung von Gerald Mertens umfasst Orchestermanagement “alle Tätigkeiten der inhaltlichen, künstlerischen, personellen und organisatorischen Führung, der nachhaltigen Finanzierung und der optimalen Vermarktung eines Orchesters”. Diese grundlegende Definition zeigt bereits auf den ersten Blick, dass Orchestermanager einen äußerst umfangreichen Aufgabenbereich abzudecken haben und dass sie für den Orchesterbetrieb sehr wichtig sind. Ihre Tätigkeit vollzieht sich dabei eher im Verborgenen, selten sind sie selbst im Fokus der Aufmerksamkeit und im Gegensatz zu Orchestermusikern und Dirigenten stehen sie nur selten im Rampenlicht. Die Frage, wie es Orchestermanagern in ihrem Beruf geht, was ihre Gesundheit am Arbeitsplatz erhält oder gefährdet, ist deshalb nicht nur legitim, sondern dringend erforderlich.

Die Kantine ist für die Beschäftigten ein Ernährungsstützpunkt, für die Unbeschäftigten ein Basar der Mitteilsamkeit und für die Verlorenen eine Heimat. Hier werden großräumige künstlerische Konzepte entworfen, Beziehungen geknüpft, gepflegt oder beendet, hier verflüssigen sich die auf der Bühne erlebten Triumphe oder Niederlagen, hier kann der einsame Musikant inmitten von Matrosenchören, Souffleuren und Komparsen fast rund um die Uhr grundlos verweilen und sich dabei noch vom tröstlichen Gefühl tragen lassen, er werde bald gebraucht. Persönliche Erinnerungen aus einer noch nicht abgeschlossenen Kantinenlaufbahn von Klaus Wallendorf, Hornist bei den Berliner Philharmonikern.