Vongries, Caroline

Vielköpfiges Individuum

Im Gespräch mit Marcus Bosch

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 02/2008 , Seite 18

Marcus Bosch, Jahrgang 1969, hat das Sinfonieorchester Aachen, dem er seit 2002 als Chefdirigent vorsteht, als kulturellen Angelpunkt in der Stadt Aachen etabliert und das Konzertpublikum mehr als verdoppelt. Mit seinen CD-Einspielungen, zum Beispiel den Sinfonien von Bruckner, gewann Bosch internationale Aufmerksamkeit.

Sinsch, Sandra

Maestro grandioso

Wie übersteigerter Dirigentenkult vom Orchester ablenkt

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 02/2008 , Seite 20

Das Ideal des charismatischen Alleinherrschers am Dirigentenpult ist zwar eine typische Erfindung der Spätromantik, doch die Medienkampagnen unserer Zeit richten ihren Fokus immer noch unbeirrt auf den Mann vor dem Orchester. Die Musiker selbst scheinen hingegen mehr und mehr zu einer qualitativ hochwertigen, aber austauschbaren Größe zu werden.

Vongries, Caroline

Ungefragt

Wenn Orchester Chefs wider ihren Willen bekommen

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 02/2008 , Seite 22

Bis in die 1980er Jahre hinein war es nicht selten, dass Orchesterträger oder Intendanten an den Musikern vorbei und manchmal sogar gegen deren erklärten Willen einen künstlerischen Leiter, Chefdirigenten oder GMD ins Amt hoben. Seit dem 1. Januar 1987 müssen die Musiker immerhin über personelle Fragen informiert und gehört werden. Doch ein Recht auf Mitbestimmung bei der Wahl des GMDs ist auch heutzutage nur selten verbrieft. Tarifrechtlich ist in der Regel nicht einmal ein Vetorecht verankert. Was geschieht mit dem Selbstverständnis von Musikern und der Identität eines Orchesters, wenn es einfach übergangen wird? Caroline Vongries horchte sich ein wenig um.

Sinsch, Sandra

Tummelplatz für Idealisten und Individualisten

Wie demokratisch organisierte Orchester arbeiten

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 02/2008 , Seite 24

Selbst bestimmen, was gespielt wird, und auch noch in der Organisation Mitspracherecht besitzen – für viele Orchestermusiker klingt das wie ein Traum. Die totale Freiheit gibt es zwar auch im basisdemokratisch geführten Orchester nicht, doch Umfragen zeigen, dass dort tätige Instrumentalisten ungleich motivierter sind.

Frei, Marco

Wenn der Abschied schwer fällt

Vor- und Nachteile lebenslanger Engagements von Dirigenten

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 01/2008 , Seite 14

Mit Langzeitengagements ist das so eine Sache. Was zunächst häufig als künstlerische Individualität gepriesen wird, kann sich schon bald ins Gegenteil verkehren – wenn es nämlich nicht mehr ganz so läuft wie gedacht und gewünscht. Gerade das Beispiel Herbert von Karajan, der bei den Berliner Philharmonikern mit einem Vertrag auf Lebenszeit ausgestattet wurde und das Orchester für 34 Jahre leitete, veranschaulicht Krux und Chance von Langzeitengagements.

Paternoga, Sabrina

Orchestermusiker und Dirigenten

Aspekte der Zufriedenheit der Musiker mit dem Dirigenten – eine repräsentative empirische Untersuchung

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 05/2006 , Seite 26

Um die Arbeitszufriedenheit von Orchestermusikern deutscher Kulturorchester auf repräsentativer Basis zu ermitteln und Einflussfaktoren auf die allgemeine Arbeitszufriedenheit zu erforschen, wurde im Sommer 2003 eine deutschlandweite standardisierte Erhebung in 18 Kulturorchestern durchgeführt. Zu den bei 467 Orchestermusikern untersuchten spezifischen Arbeitsaspekten gehörten auch Komponenten, die die künstlerische Kompetenz des Dirigenten sowie die Zusammenarbeit zwischen Musiker und Dirigent betreffen. Anders als aufgrund der Resultate einer Studie zur Motivation im Orchestermusikerberuf vermutet, haben dirigentische Arbeitsaspekte nach der vorliegenden Studie keinen signifikanten Einfluss auf die allgemeine Arbeitszufriedenheit. Jedoch steht die Zufriedenheit mit dem Dirigenten in künstlerischer Hinsicht in einem statistisch bedeutsamen Zusammenhang mit dem Auftreten arbeitsbedingter Hochgefühle, und die Zufriedenheit mit dem Dirigenten in sozialer Hinsicht ist ausschlaggebend für die körperliche und psychische Beanspruchung: Je größer die Zufriedenheit mit dem Dirigenten ist, umso häufiger werden Hochgefühle erlebt und umso weniger stark fühlen sich die Musiker beansprucht. Von daher wäre es sinnvoll zu überlegen, wie Ansätze zu einer Verbesserung der Arbeitssituation hinsichtlich des Dirigenten aussehen könnten.