Schlagwort: Mentaltraining
Pegelhoff, Ralf
Gesucht!
Kommunikationskultur für Orchester
Das Bild des Orchestermusikers, der seine Töne zur rechten Zeit am rechten Ort platziert, dafür eine angemessene Wertschätzung erfährt, ansonsten aber wenig zu melden hat und sich in sein Schicksal fügt, hat Risse bekommen. Es gibt eine Reihe von Kollegen, die mehr sein wollen als ein Rädchen im Getriebe, und die andere Antworten auf Konflikte und Missmanagement suchen als fruchtlose Diskussionen oder Aussitzen. Es ist immerhin ein Traumberuf, auf den jeder von uns lange hingearbeitet hat und um den es sich zu kämpfen lohnt. Die Führungsetagen unserer Orchester haben das Potenzial des kreativ mitgestaltenden Mitarbeiters noch nicht entdeckt. Die Bedingungen für gelungene Kommunikation zum Thema zu machen ist in unseren Institutionen bis jetzt ebenso wenig gelungen. Die Gründe sind vielschichtig, die Auswirkungen erheblich.
Vongries, Caroline
Reden miteinander statt übereinander
Wenn Musiker sich selbst zu Experten in eigener Sache weiterbilden Nachahmung empfohlen
Werden Kommunikationsprobleme in Orchestern nicht gleich unter den Teppich gekehrt, unterliegt eine Lösung entweder der (mehr oder weniger zufällig vorhandenen) Kommunikationskompetenz der handelnden Persönlichkeiten, oder man beginnt nach dem Vorbild der Wirtschaft allmählich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In Bielefeld sind die Musiker, mit ihrem Generalmusikdirektor und dem Geschäftsführer einen dritten Weg gegangen: Das Orchester hat sich in einer Arbeitsgruppe über mehrere Jahre hinweg selbstständig Grundlagen einer erwünschten Gesprächskultur im eigenen Klangkörper erarbeitet. Caroline Vongries war vor Ort und bekam Einblicke in die Möglichkeiten und Grenzen eines solchen Bildungsprojekts.
Pegelhoff, Ralf
Die Macht des scheinbar Nebensächlichen
Betriebsinterne Kommunikation beeinflusst die Produktivität wesentlich
“Otto… find’ ich gut.” Den bekannten Werbeslogan des Handels- und Dienstleistungskonzerns sollen dem Kalkül der Unternehmensleitung nach nicht nur die Kunden zitieren. Auch die eigenen Mitarbeiter und den potenziellen Nachwuchs will das Unternehmen für sich begeistern. So jedenfalls das Ziel einer neuen Personalmarketingstrategie, mit der die Handelsgruppe ihr Arbeitgeberimage ins rechte Licht rücken will. Zweck der Aktion: “Stärkung der Identifikation der Mitarbeiter mit den Unternehmenswerten.” Ein Beispiel auch für die Orchester?
Richwien, Daniel
Untergang im Tutti?
Musikstudium und Musikerberuf zwei Welten treffen aufeinander
Die Arbeitsweise im Orchester ist geprägt durch einen kollektiven Prozess, der für das einzelne Orchestermitglied mitunter recht problematisch sein kann. Unzufriedenheiten und Konflikte ergeben sich als mögliche Folgen dieser orchesterspezifischen Arbeitsweise. Doch welche Lösungsansätze, welche Präventivmaßnahmen können Abhilfe schaffen? Daniel Richwien hat sich in Orchestern umgesehen.
Pegelhoff, Ralf
Und in dem “Wie”, da liegt der ganze Unterschied
Was macht eine Führungskraft zu einer guten Führungskraft?
Jeder Musiker kennt das besondere Erlebnis eines gelungenen Konzerts: Der Dirigent hat eine klare Vision von der Architektur der Komposition. In den Proben besticht er durch klare Zeichengebung und eindeutige Ansagen und vermittelt so den Musikern seine Vorstellungen, schnörkellos und uneitel. Er bündelt die vielfältigen Ressourcen eines Orchesters zu gemeinsamen Klängen und treibt während des Konzerts durch seine inspirierende Interpretation die einzelnen Musiker zu Höchstleistung an, die das Publikum schließlich zu Begeisterungsstürmen hinreißt. So einfach ist das, kann das sein. Doch wie kann es gelingen?
Vongries, Caroline
Spitzenleistung unter Extrembedingungen
Wie bleibt man dennoch gesund? Niedersachsen ermöglicht Profimusikern entsprechende Weiterbildungsmaßnamen
Auftrittsangst? Burn-Out? Oder einfach “nur” der tägliche Wahnsinn? Niedersachsen eröffnet Orchestermusikern im ganzen Land eine Möglichkeit, wie sie Spitzenkräften im Sport oder in der Wirtschaft seit Jahrzehnten ganz selbstverständlich offen steht: Die Musiker können Kurse oder sogar eine individuelle Betreuung in Anspruch nehmen, um zu erlernen, wie man unter den Extrembedingungen, die ihr Beruf mit sich bringt, dauerhaft Höchstleistung erbringen kann. Und vor allem: wie man dabei gesund bleibt. Wie sehen die Musiker das Experiment, was erwartet die Arbeitgeberseite?
Bohne, Michael
Viele Orchester bleiben unter ihren Möglichkeiten
Störendes Lampenfieber, Auftrittsstress und ein entwertender Kommunikationsstil sind Zeichen für ein geringes Selbstwertgefühl von einzelnen Musikern und ganzen Orchestern
Orchester können emotionale Höchstleistungen und musikalische Bestleistung nur dann bringen, wenn jeder einzelne Musiker die Fähigkeit besitzt, mit emotionalen Belastungsspitzen und Angriffen auf sein Selbstwertgefühl kreativ und selbstwertschätzend umzugehen. So lange Musiker und ganze Orchester sich jedoch selbst entwerten, den Glauben an sich verloren haben und einen entwertenden Kommunikationsstil pflegen, werden sie nicht in der Lage sein, ihre menschlichen und künstlerischen Potenziale voll zu entfalten. Dies kann zu einer künstlerischen und seelischen Verwahrlosung der Orchester und zu inneren Kündigungen der Musiker führen, was wiederum die Attraktivität des Orchesters auch für die Zuhörer und Konzertbesucher schmälert.
Ruhnke, Ulrich
Hilfe zur Selbsthilfe
Mediation als wirkungsvolle Abhilfe bei Orchesterkonflikten
“Man könnte doch einfach nur wunderbare Musik zusammen machen… wären da nicht diese ständigen unnötigen Querelen!” denken sich vielleicht viele Musikerkollegen. Mediation bietet die Chance, störende orchesterinterne Faktoren wirksam zu beseitigen und den Weg frei zu machen für ein von Spielfreude getragenes Musizieren. Ulrich Ruhnke im Gespräch mit der Mediatorin Angelika Kutz.