Hamburg und München haben eines gemeinsam: Wirtschaftlich geht es beiden Städten wahrlich nicht schlecht. Im Kulturleben schaut es dagegen anders aus, hier liegt das “Isar-Athen” klar vorn. Woran liegt das? Kann ein gutes Klassikangebot die Attraktivität eines Wirtschaftsstandorts steigern?
Als das Orchestre Symphonique Kimbanguiste vor 15 Jahren gegründet wurde, teilten sich wenige musikbegeisterte Amateure die noch weniger vorhandenen Instrumente. Heute treten bei manchen Konzerten über 200 Musiker auf, Instrumente sind noch immer Mangelware. Viele Orchestermitglieder bauen sich ihres selbst und tragen es auf stundenlangen Fußmärschen zum Konzert, das Sammeltaxi ist zu teuer. Das Leben in der Zehn-Millionen-Metropole Kinshasa ist chaotisch und anstrengend, beim Musizieren kann man zumindest stundenweise wunderbar daraus entfliehen.
Professor Dr. Clemens Hellsberg wurde 1952 in Linz geboren. Er bekam seinen ersten Violinunterricht im Alter von viereinhalb Jahren von seinem Vater. Nach der Matura (Abitur) studierte er Violine an der Hochschule für Musik in Wien, u.a. bei Eduard Melkus. Es folgte ein Studium der Musikwissenschaft und Geschichte an der Universität Wien. 1980 wurde Clemens Hellsberg promoviert mit einer Dissertation zu Leben und Werk von Ignaz Schuppanzigh und bekam im Jahr 2002 den Professorentitel durch den österreichischen Bundespräsidenten verliehen. Seite 1976 spielt Hellsberg im Orchester der Wiener Staatsoper. 1980 erfolgte die Aufnahme in den Verein Wiener Philharmoniker und Hellsbergs Bestellung zum Archivar des Historischen Archivs der Wiener Philharmoniker. Von 1990 bis 1993 und 1996 bis 1997 war er Vizevorstand der Wiener Philharmoniker; im Jahr 1997 wurde er zum Vorstand der Wiener Philharmoniker berufen. Er ist Autor des Buchs Demokratie der Könige. Die Geschichte der Wiener Philharmoniker (Zürich/Wien/Mainz 1992).
