Schlagwort: Konzerthäuser
Frauke Adrians
„Parsifal“ im T-Shirt
Hartmut Haenchen hat schon viele Gräben gemeistert — doch keiner ist wie der in Bayreuth. Interview: Frauke Adrians
Hitze, Enge, Höllenlärm: Wenn Musiker schildern, wie sie den Graben des Bayreuther Festspielhauses erlebt (und überlebt) haben, gruseln sich die Nichteingeweihten. Wegen unzureichender Belüftung sollen dort schon Musiker kollabiert sein. Hartmut Haenchen hat bei den Festspielen 2016 und 2017 den Parsifal geleitet. Im Gespräch mit Frauke Adrians beschreibt er den Graben-Alltag aus Dirigentensicht.
Graben-Geschichten
Von Hammerwerfern, Sekundenschläfern und lieben Nachbarn
Orchestermusiker berichten von Freud und Leid der Untergrundarbeit.
Sven Scherz-Schade
Musik aus der Versenkung
Gute Orchestergräben sind selten, aber möglich
Anfangs in der Operngeschichte saßen sie mit auf der Bühne. Aber: Der Blick auf die Musiker und ihre Instrumente lenkt vom Bühnengeschehen ab. Deshalb platzierte man das Orchester alsbald vor der Bühne, schließlich auch in versenkter Etage, im Orchestergraben. Dort ist es mal eng, mal gemütlich, mal zu dunkel und mal zu hell… Aber meistens fürs Gesamtkunstwerk Musiktheater dann doch genau richtig.
Gentz, Ulrike
Konzerthäuser
Kunsttempel und Kulturarbeitsplatz
Für das Publikum sind sie Stätten des musikalischen Genusses und der geistigen Erbauung. Für die Musiker sind sie in erster Linie Arbeitsplatz: Konzerthäuser müssen ganz unterschiedlichen Ansprüchen Rechnung tragen und darüber hinaus über eine exzellente Akustik sowie über eine prägnante Architektur verfügen. Gebaute Form und Annehmlichkeiten für die Besucher stehen oftmals im Vordergrund. Haben die Musiker da das Nachsehen? Ein historischer Rückblick.
Wolter, Ruth
Wo man gerne arbeitet
... da bringt man bessere Leistungen
Die Arbeitsbedingungen und Besonderheiten eines Konzerthauses haben Einfluss auf Wohlbefinden und Produktivität der Künstler. Im Positiven wie im Negativen. Zu wenig Platz hinter der Bühne, kleine Garderoben, fehlende Schließfächer, eine kleine Treppe zum Podium und vieles mehr können den Berufsalltag von Orchestermitgliedern unnötig belasten. Was zeichnet dagegen ein Konzerthaus aus, in dem man gerne arbeitet?
Wolter, Ruth
Wo man gerne hingeht
... da kommt man immer wieder. Konzerthäuser müssen mehr sein als reine Musikaufführungsstätten
Manche Stadtbewohner haben besonderes Glück mit ihrem Konzertsaal: wenn dort gute Musiker spielen und auch das Drumherum stimmt, z. B. die Treppenstufen beleuchtet und die Toiletten schnell zu finden sind. Auch kurze Warteschlangen vor der Pausengastronomie sind ein Glücksfall. Klassikbegeisterte, die durch die Welt touren, um ihre Lieblingsorchester spielen zu hören und zu sehen, wissen, worauf es ankommt bei einem Saal. Ein Positivbeispiel: die Kölner Philharmonie.
Frei, Marco
Eröffnung 2013?
"Die Elbphilharmonie trägt schon jetzt einen hohen Anspruch nach Hamburg". Im Gespräch mit Christoph Lieben-Seutter
Als Generalintendant betreut Christoph Lieben-Seutter seit 2007 die Hamburger Elbphilharmonie und die Laeiszhalle. Schon jetzt kann der 1964 geborene Österreicher, der zuvor am Zürcher Opernhaus, bei Wien Modern und am Wiener Konzerthaus wirkte, Erfolge verbuchen. So endete die erste Spielzeit 2009/10 der “Elbphilharmonie Konzerte” mit einer Auslastung von 73 Prozent. Rund 50.000 Karten und über 1.200 Abos wurden verkauft, mehr als 40 Konzerte waren ausverkauft. Dabei ist die Elbphilharmonie noch gar nicht eröffnet: Das wurde wieder einmal verschoben, dieses Mal auf 2013.
Ringelsiep, Diana
Visionen, Kompromisse, Niederlagen
Kampf um die Konzerthäuser
Ein Konzerthaus ist von großer gesellschaftlicher Bedeutung für die Stadt und ihre umliegende Region. Ein Konzerthaus kann einen strukturschwachen Raum aufwerten und zu einem Zentrum für Kultur und Kulturtouristen werden lassen. Daher und weil Musiker wie Veranstalter sich nach einer Verbesserung ihrer meist nicht optimalen Proben- und Auftrittssituation sehnen, ist der Wunsch nach einem neuen Konzertsaal für das Orchester oft groß. Doch wo er aufkommt, bringt er oft Gegner mit sich. Hitzige Diskussionen sind die Folge. Auf welche Schwierigkeiten die Befürworter eines Konzerthausneubaus bei der Planung und Umsetzung stoßen und wie unterschiedlich die einzelnen Städte selbst auf diese potenzielle kulturelle Bereicherung reagieren, zeigen die folgenden fünf Beispiele.
Gentz, Ulrike
Zwei Seelen in einer Brust
Im Gespräch mit dem Architekten Stephan Braunfels
Stephan Braunfels wurde 1950 in Überlingen am Bodensee geboren. Der Enkel des Komponisten Walter Braunfels gilt als einer der bedeutendsten Architekten Deutschlands. Er studierte an der Technischen Universität München Architektur und gründete 1978 in München und 1996 in Berlin ein Architekturbüro. 2004 wurde er Professor für Städtebau an der Technischen Fachhochschule Berlin. Zu Braunfels’ wichtigsten Bauten zählen die Pinakothek der Moderne in München, das Bundesarchiv in Berlin, die Parlamentsbibliothek des Deutschen Bundestages (Marie Elisabeth Lüders Haus) und das Abgeordnetenhaus des Bundestages (Paul Löbe Haus). Braunfels entwarf Bühnenbilder u. a. für die Deutsche Oper Berlin und das Festspielhaus Baden-Baden. Für München machte er einen Entwurf, den Marstall zum Konzerthaus zu erweitern, und in Saarbrücken sollte das Konzerthaus in ein entkerntes E-Werk integriert werden.