Wie intensiv suchen große Musikinstitutionen heute Kontakt zur freien Kulturszene der Künstler mit Migrationshintergrund? Die Komische Oper Berlin etwa tut dies sehr intensiv. Aber auch an anderen Orten ist man aktiv. Doch das Bemühen ist schwierig, die Migrantenmilieus sind sehr unterschiedlich. Und besteht Integrationsbedarf ohnehin nur vor der Bühne, sprich im Zuschauerraum?

Die Regisseurin Sara Ostertag ist Jahrgang 1985. Regie hat sie an der Zürcher Hochschule der Künste studiert, Choreografie an der School for New Dance Developement in Amsterdam. Die gebürtige Wienerin hat in ihrer Heimatstadt gemeinsam mit anderen Künstlern vor vier Jahren den Verein “makemake produktionen” gegründet, eine Plattform für „performative Zusammenarbeit”. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Musiktheaterproduktionen für junges Publikum. Am Oldenburgischen Staatstheater bekam sie ihre erste Regie-Chance und inszeniert auch in dieser Spielzeit am Haus: die Uraufführung des Kindermusiktheaters “Der Fuchs, der den Verstand verlor”. Ein Gespräch auch über die erste Begegnung als Künstler der freien Szene mit den Arbeitsbedingungen eines großen öffentlichen
“Kulturtankers”.

Im Ausland arbeiten deutlich mehr Musiker freischaffend als fest angestellt. Gibt es dort auch mehr Berührungspunkte und Zusammenarbeit mit den Orchestern? Ein paar Beispiele aus England und den USA.

Programme für Kinder und Jugendliche zur Vermittlung klassischer Musik gehören inzwischen zum festen Angebot eines jeden Orchesters. Mit seiner jüngsten Idee geht das Gürzenich-Orchester Köln jedoch noch einen Schritt weiter und bietet Fortbildungsseminare für Erzieherinnen an Kindertagesstätten an. Dazu passendes Lehrmaterial, eine Doppel-CD, gibt es auch.

Ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen Engagements der Hamburger Körber-Stiftung ist die Musikvermittlung. Dabei versteht sich die Stiftung selbst nicht als Vermittlungsinstanz, sondern bietet – insbesondere im KörberForum – einen Ort, an dem neue Wege der Musikvermittlung erprobt und diskutiert werden. In Veranstaltungen, Diskussionen und Programmen geht man der Frage nach, was zeitgemäße Musikvermittlung leisten muss. Als für die Zukunft zunehmend bedeutsam hat man die Präsentatoren ausgemacht, die mehr denn je sprachgewandte und ideenreiche Vermittlerpersönlichkeiten sein müssen. Charismatische und glaubwürdige Persönlichkeiten, die es verstehen, Schwellenängste abzubauen, Begeisterung auch für komplexe Inhalte zu entfachen und für das offene, neugierige Wahrnehmen zu werben. Ergänzend zu den Vermittlungs-Formaten sucht man bei der Körber-Stiftung deshalb gezielt auch nach herausragenden Begabungen im Bereich Musikvermittlung, um sie individuell zu fördern und sie bei der Entwicklung ihres ganz persönlichen Profils zu begleiten. Im Rahmen von Meisterkursen erhalten ausgewählte Vermittlerpersönlichkeiten die Chance, ihre Fertigkeiten und ihren Horizont zu erweitern. Ein Gespräch über die “Masterclass on Music Education”.

Das Freiburger Institut für Musikermedizin kümmert sich nicht nur um kranke Musiker, sondern auch um Prävention, Forschung und Lehre. Kürzlich hat das Institut zu pädagogischen Zwecken eine DVD veröffentlicht, die in 130 Kurzfilmen faszinierende Einblicke in den Körper während des Blasinstrumentenspiels bietet.