?Musikmanagement braucht Entscheidungshilfen. Intendanz und Geschäftsführung freuen sich, wenn sich Möglichkeiten ergeben, zum Beispiel internationale Stars ans Haus zu holen. Doch Netrebko und Co haben ihren Preis! Controlling ist hier unverzichtbar, um zu jedwedem Zeitpunkt sämtliche relevanten Daten zu erhalten.

?Zahlen schmücken ungemein. Vorausgesetzt, sie sind gut oder sehen zumindest gut aus. “Wir haben in dieser Spielzeit eine Auslastung von 84 Prozent erreicht”, verkündet eine Orchester-PR-Abteilung stolz per Pressemitteilung. “Mehr als 15000 Besucher konnten wir allein in unseren 22 Sinfoniekonzerten begrüßen.” Das lässt sich hören. Andererseits: Ohne Vergleichswerte sagen solche Daten wenig aus.

?Petra Schneidewind promovierte vor 16 Jahren zum Thema „Entwicklung eines Theater-Managementinformationssystems“, damals für die allermeisten Kulturbetriebe absolutes Neuland. Heute leitet sie an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg den Bereich Kulturmanagement Weiterbildung/Kontaktstudium. 2014 hat sie das “Forum Theater-Controlling” mitinitiiert. In diesem Arbeitskreis tauschen sich Experten des Theater- und Orchesterwesens untereinander aus, die sich mit Controlling befassen oder als Controller arbeiten.

?Steven Sloane sitzt im Dirigentenzimmer der Israeli Opera in Tel Aviv und schwärmt von Bochum. Es ist Ende Juni, und der Chef der Bochumer Symphoniker kann die Eröffnung des neuen Musikzentrums Ende Oktober in der Ruhrstadt kaum erwarten. “Das wird phänomenal”, versichert er, “die Akustik ist fantastisch.”

?In Teil 1 (siehe “das Orchester” 9/2016) haben wir auf den Wandel in der Orchesterlandschaft seit der Wende geblickt – Stichwort: Abbau Ost und West. In Teil 2 nehmen wir Strukturveränderungen, neue Finanzierungssysteme und private Rechtsformen unter die Lupe. Wir beleuchten die besondere Situation im Rundfunkbereich und fragen, welchen Handlungsauftrag Orchester heute haben.

?Es ist soweit: Daniele Gatti hat sein Amt als neuer Chefdirigent beim Royal Concertgebouw Orchestra in Amsterdam angetreten. Der 54-jährige Italiener beerbt Mariss Jansons. Für Gatti ist es der Höhepunkt seiner bisherigen Laufbahn. In leitenden Funktionen wirkte er zuvor in Rom, Bologna, Paris und Zürich. Was wollen Gatti und die Amsterdamer gemeinsam erreichen? Wir haben uns vor Ort umgehört.