Im September 2010 erschien mit “Die Leichtigkeitslüge. Über Musik, Medien und Komplexität” (edition Körber-Stiftung) ein Buch, das mehr über das Weh als über das Wohl der Musikvermittlung erzählte. Sein Autor Holger Noltze, Journalist und Professor für Musik und Medien an der TU Dortmund, vergleicht Vermittlungsprozesse vor dem Hintergrund der verschiedenen Systeme von Bildung, Medien und Kulturbetrieb. Er stellt in seinem Buch die Tendenz fest, Musik, Kunst und Kultur werde in den Vermittlungsaktivitäten als etwas Leichtes und Schönes angepriesen. Dabei werde aber das Schwere und Anstrengende ausgeklammert.
Diese Aussagen stießen eine nachhaltige Diskussion an. Christoph Becher, Leiter der Education-Abteilung der Elbphilharmonie Hamburg, widersprach aus der Perspektive eines Praktikers, der für ein künftiges Kulturhaus und eine Stadt wie Hamburg Projekte, Programme und Vermittlungsangebote konzipiert und umsetzt.
Die Körber-Stiftung holte die im Internet begonnene Diskussion der beiden Kontrahenten am 11. Januar 2011 in ihr Forum. Das netzwerk junge ohren lud für eine Fortsetzung beide ein, das Wohl und Weh der Vermittlungsarbeit weiter zu diskutieren. Das Gespräch fand im Büro des netzwerk junge ohren in Berlin statt, die Fragen stellte Ingrid Allwardt, als Zaungast stieß Constanze Wimmer hinzu, Leiterin des Universitätslehrgangs “Musikvermittlung Musik im Kontext” an der Bruckner-Uni Linz und Autorin der Studie “Exchange. Die Kunst, Musik zu vermitteln”.