Vogt, Annemarie

Vom Potpourri zur Dramaturgie

Über die Entwicklung der Konzertprogramme

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 12/2008 , Seite 30

Was lockt die Besucher ins Konzert? Der Interpret, der Konzertsaal, das Ambiente oder – die Musik? Clara Schumann wurde von ihrem Vater zur Virtuosin “hochgezüchtet”, da Wunderkinder – integriert in Orchesterkonzerte – in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als beste Publikumsmagneten galten. Technische Akrobatenstücke von zierlichen Händen ließen die Zuschauer jubeln. Der musikalische Gehalt der dargebotenen Kompositionen war zweitrangig. In Konzerten, bei denen gegessen, herumgelaufen und sich unterhalten wurde, dienten solche Solisten als Hingucker. Von Programmgestaltung, wie sich Dramaturgen heutzutage darüber Gedanken machen, konnte kaum die Rede sein.

“Ich trete mit den besten Voraussetzungen an”

Kirsten Liese im Gespräch mit Simone Young

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 05/2005 , Seite 20

Simone Young studierte in ihrer australischen Heimat Sydney Komposition und Klavier und debütierte 1985 am dortigen Opernhaus. Sie erhielt 1987 die Auszeichnung “Young Australian of the Year” und in der Folge ein Stipendium für Europa, wo sie u. a. als Assistentin von Daniel Barenboim in Bayreuth wirkte. Sie war Kapellmeisterin an der Kölner Oper und von 1993 bis 1995 an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. In dieser Zeit begann ihre internationale Karriere, die sie in den folgenden Jahren an die bedeutendsten Opernhäuser der Welt führte: das Royal Opera House Covent Garden, die Wiener Staatsoper, die Bastille Opéra in Paris, die Staatsopern in Berlin, München und Hamburg sowie an die New Yorker Metropolitan Opera. Von 1999 bis 2002 war Simone Young Chefdirigentin des Bergen Philharmonic Orchestra, von 2001 bis 2003 Künstlerische Leiterin und Chefdirigentin der Australian Opera in Sydney und Melbourne. Ihr Debüt an der Hamburgischen Staatsoper gab sie 1996 mit Strauss’ “Elektra”. Ihre Amtszeit als Intendantin und Generalmusikdirektorin der Hamburgischen Staatsoper beginnt im September 2005.