?Wer sich zeitgemäß aufstellen möchte, muss offen und flexibel sein. Dazu gehören die selbstverständliche Pflege von zeitgenössischer Musik und Kenntnisse der historischen Aufführungspraxis. Hier leisten Spezialensembles, die von Orchestermusikern gegründet wurden, Großes – weil sie auch die Musikkultur insgesamt beharrlich weiterentwickeln. Selbst in der Weltmusik wirken manche Orchestermitglieder als Türöffner. Drei Beispiele aus Berlin, München und Brandenburg.

?Improvisation statt starrer Notenlinien, eigene Kreativität, Zusammenspiel und Zusammenhalt machen den Spaß aus bei Jazz und Swing. Deshalb sind Big Bands so beliebt bei Musikern und Publikum. Die BigBand der Deutschen Oper Berlin feiert in diesem Jahr bereits ihr Zehnjähriges, in Chemnitz steht dieses Jubiläum 2017 an.

In der Orchesterliteratur übernimmt das Cello die unterschiedlichsten Aufgaben: vom Generalbass bis zum Heldentenor. Da verwundert es kaum, dass Cellisten sich und ihr Instrument auch jenseits des Orchesterrepertoires gern in und auf allen Lagen präsentieren. Drei Cello-Ensembles mit Orchesterhintergrund im Kurzporträt.

?Orchestermusiker in Leipzig, Weimar und anderswo widmen sich mit Hingabe der leichten Muse, die so schwer zu machen ist – trotz des Naserümpfens mancher Kollegen.

Vor allem Blechbläser musizieren jenseits ihrer Orchesterdienste gerne mit ganz anderen “weniger ernsten” Tönen. Und überhaupt ergreifen Blechbläser oft die Initiative und gründen aus dem Orchester heraus eigene Ensembles. Da heißt es dann Jazz statt Sinfonik oder Volksmusik statt Klassik. Für viele Blechbläser ist das spannend. Denn Tuba und Posaune haben im Orchester nicht wirklich immer die interessantesten Noten zu spielen. Außerdem haben viele Blechbläser im Jazz oder in der Volksmusik angefangen, in der Bigband oder in der Blaskapelle. Raus aus dem Frack und rein in die Lederhose!

?Mihajl Kekenj ist erster Konzertmeister der Bergischen Symphoniker. Schon in seiner Jugend hat er eine ganz andere, zweite musikalische Laufbahn beschritten, die von Miki. Die Frage, als was oder wen er sich selbst bezeichnen würde, mag er nicht beantworten. Das Porträt eines musikalischen Weltenwandlers zwischen Klassik, Rap und Pop.

“Wir können auch anders?”: Iván Fischer, Chefdirigent des Berliner Konzerthausorchesters, hält “außersinfonische” Aktivitäten von Orchestermusikern nicht einfach nur für Hobbypflege. Aus seiner Sicht ist es für die Klangkörper überlebensnotwendig, dass ihre Mitglieder auch auf anderen musikalischen Gebieten aktiv sind und dass sich innerhalb der Orchester entsprechende Ensembles bilden.

Die meisten Menschen verbinden Barcelona mit Gaudí oder dem Fußballklub Barça – da hat es die Klassik schwer. Dabei gibt es ein spannendes und traditionsreiches Musikleben in der katalanischen Hauptstadt. Durch die wirtschaftspolitische Krise des Landes war es ernsthaft bedroht. Nun geht es wieder bergauf – auch weil man endlich an Zukunftsstrategien für die Musikmetropole arbeitet.

?Der Geiger steht im Scheinwerferlicht auf der Bühne, virtuos spielt er auf seinem Instrument. Was der Zuschauer nicht sieht: das Geld, das der Musiker in diesem Moment in den Händen hält. Die Preisspanne bei Musikinstrumenten ist riesig. Mäzen, Kredit oder privates Darlehen von der Oma – wie finanzieren Musiker heutzutage ihre teuren Instrumente?