Das Thema “Social Media” ist in deutschen Orchestern angekommen. Im Jahr 2010 wurden mehr Klangkörper im Bereich Social Media aktiv als in den zwei Jahren davor zusammen. Doch die bloße Präsenz eines Orchesters z.B. auf Facebook oder bei YouTube reicht nicht. Woran es noch mangelt, ist die Professionalität im Umgang mit Social Media und eine echte Social-Media-Strategie.
Geht es um erfolgreiche Interessens- und Rechtsvertretung von Freiberuflern, wird gerne auf die USA und Großbritannien verwiesen. Tatsächlich können hier freie Musiker auf eine starke Lobby vertrauen. Doch was heißt das konkret?
45.000 Menschen in Deutschland verdienen ihr Brot als freischaffende Musiker. Die Studenten haben ihre Berufswünsche verändert, die Hochschulen ihre Ausbildung und die Aktiven ihre Ansprüche.
Das Musikleben in Deutschland wäre ohne freischaffende Künstler nicht denkbar. Doch über ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen ist in der Öffentlichkeit kaum etwas bekannt, nicht zuletzt, weil sich die Szene extrem heterogen präsentiert.
Die Qualität eines Ensembles steht und fällt auch mit der Qualität der Freiberufler. Um die Besten zu bekommen, müssen die Bedingungen gut sein. Einige Chöre haben das verstanden, doch nützen die Maßnahmen auch den Freien?
Wenn ein freies Orchester mit Festanstellung wirbt, sehen viele Musiker darin eine Chance auf die Verbesserung ihrer beruflichen Situation. Wie der Fall der Europa Philharmonie zeigt, tummeln sich auf diesem Weideplatz jedoch auch schwarze Schafe. Ein Protokoll untragbarer Arbeitsbedingungen.
Manchmal wirtschaften Veranstalter auf Kosten der Musiker in die eigene Tasche. Mal wird Geld unterschlagen, mal das Orchester mit Laien aufgefüllt. Da ist es fast Glück zu nennen, wenn man nicht von der Musik leben muss.
Honorare und allgemeine Arbeitsbedingungen: Das sind die größten Problemfelder, mit denen freie Musiker auf dem Markt konfrontiert sind. Damit jedoch etwas geändert werden kann, muss die Situation erst einmal dokumentiert werden.
Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel: das ist die ernüchternde Bilanz, die freie Musiker ziehen, wenn man sie nach ihren Einkommensverhältnisse befragt. Hier müssen als erstes bessere Bedingungen her.
Dass sich die deutsche Orchesterlandschaft seit den 1990er Jahren grundlegend verändert hat und sich weiter wandelt, ist fast schon eine Binsenweisheit. Doch wie erleben freie Musiker diese Entwicklungen und den Orchesteralltag? Welche Konsequenzen ziehen sie daraus?
