Vongries, Caroline

Ausgelernt?

Fortbildungswüste Orchester

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 01/2012 , Seite 10

Studium, Probespiel, Festanstellung – und dann? Nicht selten ist für Musiker der Beginn im Orchester das Ende des Lernens. Nicht des Lernens durch Sammeln von Erfahrungen, die man freilich in der tagtäglichen Praxis des Orchesterspiels überhaupt erst lernen kann. Sehr wohl aber das Üben und Perfektionieren bestimmter instrumenteller Fähigkeiten, und sei es auch nur aus Gründen der Spielhygiene. Nicht selten können sich so über Jahre und Jahrzehnte kleinere Fehler einschleifen und verfestigen, die sich später mitunter zu echten Problemen bis hin zur Spielunfähigkeit auswachsen. Instrumentelle Fort- und Weiterbildung wäre da womöglich eine geeignete präventive Maßnahme gewesen. Doch in deutschen Orchestern gibt es dafür keine Tradition. Warum?

Vongries, Caroline

Endlich wieder lernen dürfen!

Oder: Fortbildung – auch das noch! Widersprüche und Widersprüchliches von Musikerseite

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 01/2012 , Seite 13

Wie denken Orchestermitglieder selbst über eine mögliche instrumentale Fortbildung im Orchester? Sind sie erpicht auf Unterstützung beim lebenslangen Lernen? Haben sie dafür überhaupt Zeit? Wird der Bedarf nur für den Pultnachbarn bzw. die Kollegen aus der anderen Instrumentengruppe festgestellt? Oder wären sie dankbar für entsprechende Angebote, die sie selbst wahrnehmen können? Ein Fünkchen Wahrheit steckt wohl in jedem dieser Gedanken.

Vongries, Caroline

Musik ist die Antwort

Caroline Vongries im Gespräch mit José Antonio Abreu

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 02/2005 , Seite 15

José Antonio Abreu ist der Vater der Orchesterbewegung in Venezuela. Auch heute noch kennt er die meisten „seiner“ Kinder mit Namen und auch ihre Geschichte. Als Abreu seine groß angelegte Vision von einer blühenden Orchesterlandschaft in seiner Heimat 1975 entwickelte, sprach tatsächlich nichts für den Erfolg. Ein Gespräch mit dem Mann, der seine beiden großen Lieben zusammenbrachte: die zu seiner Heimat und seinen Landsleuten und die zur klassischen Musik.

Vongries, Caroline

Warum können wir Europäer nicht fliegen?

Das "Orchesterwunder" Venezuela und Fragen aus Übersee an das Selbstverständnis unserer Kulturnation

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 02/2005 , Seite 08

Während hierzulande die Kulturnation damit beschäftigt ist, mehr oder weniger gequält ein neues kulturelles Selbstverständnis zu suchen und den international viel beneideten Reichtum ihrer Musik- und Orchesterlandschaft weiter zurückschneidet, erweist sich anderswo auf der Welt, auf dem lateinamerikanischen Kontinent, die klassische Musik als Wundermittel. Im Schwellenland Venezuela kann man gar nicht genug bekommen – von immer neuen Sinfonieorchestern und philharmonischen Musikformationen. Vor genau 30 Jahren wurde in einer Tiefgarage der venezolanischen Hauptstadt Caracas ein movimiento, eine Bewegung, in Gang gebracht, die das Land mit klassischer Musik regelrecht infiziert hat. In Venezuela sind Beethoven, Tschaikowsky & Co. für junge Leuten nicht nur cool, sie retten sogar Leben. Ein Blick über den Ozean auf ein utopisches Bildungssystem – mit weltweitem Modellcharakter?