Struck-Schloen, Michael

China

Wie weiter mit der Klassik?

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 11/2015 , Seite 10

?Die Klassik ist in China längst angekommen. Manch einer schwärmt gar vom Zukunftsland der Klassik. Doch was ist dran? Wo steht der Klassikbetrieb in China heute? Welche Herausforderungen gilt es zu bestehen und wie hat vor langer Zeit eigentlich alles angefangen?

Struck-Schloen, Michael

Warum tragen Chinesen westliche Anzüge?

Der Dirigent Long Yu über Entwicklungen und Klischees der chinesischen Klassikszene

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 11/2015 , Seite 16

?Long Yu ist wohl der umtriebigste Dirigent im Reich der Mitte. Er hat Festivals und Orchester gegründet, leitet Klangkörper in Peking, Shanghai, Guangzhou und künftig Hongkong, kennt die Verzweigungen der internationale Musikszene, hat vor dem Papst dirigiert und zuletzt die Shanghai Orchestra Academy ins Leben gerufen sowie ein Trainingsprogramm für angehende Orchestermusiker als Kooperation zwischen dem Shanghai Symphony Orchestra und dem New York Philharmonic. Obwohl Yu, dem man beste Kontakte zur Politik und Hochfinanz nachsagt, nach eigenem Bekunden selten Interviews gibt und immer viel beschäftigt ist, nimmt er sich diesmal in der Lounge des Poly-Theaters in Peking Zeit – gemäß dem chinesischen Sprichwort: „Wenn du es eilig hast, gehe langsam!“ Also lässt er die Assistenten und das Privatflugzeug warten, trinkt Tee und liest mir die erste Frage sozusagen von den Lippen ab.

Struck-Schloen, Michael

Die Partei redet mit

Der Hornist Xiaoming Han über Perspektiven des chinesischen Konzertlebens

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 11/2015 , Seite 20

?Xiaoming Han stammt aus Shanghai, begann ein Hornstudium in China und setzte seine Studien in den USA und in München fort. Seit 1985 ist er Solohornist der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, von 1993 bis 2013 unterrichtete er an der Hochschule für Musik Saar. Dabei hat Han sein Geburtsland nicht vergessen und engagiert sich seit vielen Jahren für die Ausbildung chinesischer Musiktalente, meist in Zusammenarbeit mit deutschen Konservatorien. Von 2009 bis 2012 leitete er den Aufbau eines Orchesters am National Centre for the Performing Arts in Peking.

Tang, Rudolph

Sinfonieorchester in China

Eine bewegte Geschichte ideologischer Kämpfe - Teil 1: Musikstadt Shanghai

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 11/2015 , Seite 23

?Obwohl Musik seit fast 5000 Jahren ein wesentlicher Bestandteil der chinesischen Kultur ist, ist die dokumentierte Geschichte westlicher Orchestermusik in China relativ kurz. Erst 1879 wurde in China das erste Orchester bzw. eine kleine Blech- und Holzbläserband gegründet. Alles begann am 8. Januar 1879. In der „North China Daily News“, einer der einflussreichsten englischen Tageszeitungen, die in Shanghai erschien und landesweit verkaufte wurde, fand sich eine Anzeige, in der ein besonderes Konzert einer Public Band am Lyceum Theatre im Zentrum Shanghais angekündigt wurde.

Meisel, Peter

Blühende Landschaften?

Chinesische Orchester auf der Suche nach ihrem Publikum: Beobachtungen bei einer Vortragsreise

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 11/2015 , Seite 28

?Während der „Großen Proletarischen Kulturrevolution“ (1966-1976) war die Beschäftigung mit klassischer Musik in China nicht nur verpönt, sondern konnte lebensgefährlich sein. Heute gehören Konzertreisen nach China bei vielen deutschen Orchestern zur Normalität. Es gibt einen florierenden, internationalen Gastspielbetrieb in den chinesischen Metropolen. Die Karrieren von Lang Lang und Yuja Wang haben einen Klavierboom ausgelöst. Während in Europa und den USA Orchester mancherorts geschlossen oder fusioniert werden, gründet man in China neue Orchester. Moderne Konzerthallen, bei deren Erbauung Geld scheinbar keine Rolle spielte, beeindrucken den Besucher aus Europa, besonders dann, wenn er aus der langwierigen Münchner Konzertsaal-Debatte kommt. Peter Meisel, verantwortlich für Kommunikation und Marketing beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, schildert seine Erlebnisse.

Schneider, Enjott

Neue Orchestermusik in China

Ein persönlicher Kommentar des Komponisten Enjott Schneider

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 11/2015 , Seite 32

?China ist riesengroß, dementsprechend auch die Landschaft neuerer Musik für Orchester. Deshalb kann hier kein enzyklopädischer Überblick gegeben werden. Ich bündle einfach meine subjektiven Einblicke. Diese resultieren aus mehreren Reisen und (Ur-)Aufführungen in Peking, Shanghai, Xiamen sowie Taipei und Hongkong, die auch mit Lectures, Tätigkeiten als Jurymitglied in Kompositionswettbewerben und dem Kennenlernen vieler Komponistenkollegen und Musiker verbunden waren. Chinesische Komponisten sind eher unbekannt und stehen im Schatten der weltweit im Rampenlicht agierenden Top-Solisten, ganz gleich ob Sänger, Instrumentalisten oder Dirigenten.