Schlagwort: Tempo
Breidenstein, Helmut
Mälzels Mord an Mozart
Die untauglichen Versuche, musikalische Zeit zu messen
Für Haydn und Mozart war die Geschwindigkeit ihrer Werke durch Taktart, kleinste Notenwerte und Tempowort gemeinsam definiert. Selbst Beethoven hat trotz aller Begeisterung für Mälzels Erfindung nur etwa sechs Prozent seiner Werke metronomisiert. Helmut Breidenstein über die untauglichen Versuche, musikalische Zeit ins starre, lineare Schema der physikalischen Zeit zu zwängen.
Riedel, Christian Rudolf
“Machen Sie’s, wie Sie es für gut halten”
Tempofragen in Dvoráks achter Symphonie
Dvoráks 1889 komponierte und 1890 in Prag uraufgeführte achte Symphonie markiert einen Wendepunkt im Schaffen des Komponisten. Gegenstand der nachfolgenden Betrachtungen soll aber weniger die stilistische Entwicklung Dvoráks im Spannungsfeld zwischen “absoluter” und “Programmmusik” sein, sondern ein spezieller, damit in Zusammenhang stehender praktischer Aspekt: die Temponahme. Was wir heute als etwas selbstverständlich vom Komponisten Vorgegebenes betrachten Tempoangaben und Metronomzahlen , erweist sich bei genauerem Hinsehen als weit weniger selbstverständlich. Wie verbindet sich die “poetische Idee” eines Werks mit dem Prinzip der symphonischen Einheit? Welche Auswirkungen hat dies auf die Tempogestaltung? Im Falle seiner achten Symphonie hat Dvorák in seiner Londoner Dirigierpartitur Spuren hinterlassen, die neue Antworten auf alte Fragen geben.