Viele Orchestermusiker begreifen “ihr Orchester” auch als “ihre Heimat”, und die Identifikation mit dem Ensemble scheint fast eine Bedingung zu sein, um erfolgreich und glücklich mit seinen Kollegen professionell musizieren zu können.

Es zeigt sich, dass Musizieren auch nach dem Beenden des
Berufslebens Freude macht und sinnstiftend wirkt – und Heimat sein kann.

Dass man in seiner Heimatstadt auch seinen Arbeitsplatz findet, ist eher die Ausnahme. Aber gerade bei Orchestermusikern wird der Ort, an dem man seine erste feste Stelle antritt, für lange Zeit zur “neuen” Heimat.

Musikerin im Mahler Chamber Orchestra zu sein, bedeutet für Annette zu Castell im Durchschnitt 180 Tage im Jahr unterwegs zu sein. “Daheim” ist man da an mehreren Orten!

Viele vertriebene Musiker fanden nach dem Zweiten Weltkrieg oder auch nach dem Volksaufstand in Ungarn 1956 in Deutschland eine neue Heimat und machten die deutsche Orchesterlandschaft reicher.

Künstlerische Heimat für viele Orchester ist nach wie vor das
romantisch-klassische Repertoire – und die Arbeit mit prägenden Dirigentenpersönlichkeiten.